Wegeplanung

Schüler/innen, die potentielle Frühabgänger/innen, abschlussgefährdet oder überaltert in den Klassen 7 – 9 sind, haben die Chance, durch eine gezielte Beratung und Betreuung eine sinnvolle „Anschlussperspektive“ nach der Schule zu entwickeln.

Diese Jugendlichen sind häufig überaltert, ihre Lernmotivation ist eher schwach und sie zeigen z. T. Anzeichen von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung. Sie werden die Sekundarstufe I wahrscheinlich ohne Schulabschluss und ohne sinnvolle berufliche Perspektive verlassen.

Die Biographien dieser Jugendlichen weisen häufig Brüche in der persönlichen Entwicklung und in der Schullaufbahn auf. Geringes Selbstwertgefühl und Ängste führen zu Unsicherheit, Entmutigung und Demotivation.

Die Frühabgänger-/innen werden durch „Wegeplaner/-innen“, d. h. durch eine sozialpädagogische Fachkraft der IB Beratungsstellen) und durch eine/n Lehrer/in mindestens ein Schuljahr lang beraten und betreut.

Ziele sind:

Die Entwicklung einer realistischen Lebens- und beruflichen Perspektive ist das Hauptziel des Wegeplaner-Konzepts. Realistisch kann bedeuten, dass die Jugendlichen wieder zum Schulbesuch und zum Erreichen eines Schulabschlusses motiviert werden, dass sie in eine berufsvorbereitende Maßnahme überwechseln, dass sie einen Bildungsgang am Berufskolleg besuchen oder – im günstigsten Fall – dass sie direkt in das Berufsleben in Arbeit oder Ausbildung einmünden. Das Erreichen dieser Ziele setzt voraus, dass es gelingt, sie in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken, dass sie ihre Kompetenzen erkennen und dass sie ihre Bereitschaft zu lernen wieder steigern.

  • die Stabilisierung und die Motivierung der Schüler/-innen zur Reintegration in die Schule mit dem Ziel, den Schulabschluss zu erreichen,
  • die Vermittlung in außerschulische Lernorte/Schulmüdenprojekte zur Erfüllung der Schulpflicht,
  • Vermittlung in Jugendwerkstätten, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufskollegs, Ausbildung etc. nach Erfüllung der Schulpflicht.

Die für das Projekt benannten „Wegeplaner- Lehrkräfte“ fungieren als Bindeglied zwischen Kollegium, Schulleitung und Beratungsfachkräften ebenso wie als Ansprechpartner/-in für die Jugendlichen in der Schule.

Die Beratungsfachkräfte der IB Beratungsstellen garantieren eine feste wöchentliche Anwesenheitszeit in der Schule.

Die Betreuung im Einzelnen bedeutet:

  • regelmäßige Beratungsgespräche mit den Jugendlichen
  • Entwicklung eines „Wegeplans“ (Förderplan)
  • Erarbeitung einer realistischen schulischen und/oder beruflichen Perspektive
  • Vermittlung in Betriebspraktika
  • Begleitung zu Maßnahmeträgern, zur Berufsberatung, und anderen Institutionen
  • Berufseignungsdiagnostik/Potentialanalysen
  • Elternarbeit
  • Vermittlung in Nachhilfe, Förderunterricht; Deutschkurse etc.
  • Nachbetreuung vermittelter Jugendlicher.